Der ROVER 21hp Six wird 1923 vorgestellt, es werden nur drei Exemplare gebaut - ein Flop.
Obwohl Autocar vom 19. Oktober 1923 über die Vorstellung des Wagens anläßlich der Olympia-Show berichtete, ist über die von Mark Wild entwickelte 3½-Liter-Limousine nur wenig bekannt. Sie war jedoch mit ziemlicher Sicherheit Rovers erster Versuch eines Sechszylindermodells. Der Motor wurde von dem von Clegg entworfenen 12 hp abgeleitet, der die gleichen Bohrungs- und Hubmaße von 75 mm x 130 mm hatte. Der Wagen mit 3446 ccm hätte ein RAC-Rating bekommen, womit Rover in die Klasse zurückgekehrt wäre, die man ab 1908 mit den 20 hp-Derivaten des 16/20hp bereits hatte.
Der Wagen war auch der erste Rover mit Vierradbremse nach System Perrot. Er hatte ein Vierganggetriebe mit Rechtsschaltung und eine in Öl laufende Doppelscheibenkupplung.,Der Motor hatte nebeneinander angeordnete Ventile, eine geräuscharme, kettengetriebene Nockenwelle und einen abnehmbaren Zylinderkopf. Der Kühlwasserumlauf mit Pumpe war Thermostat-gesteuert, die Druckschmierung versorgte alle fünf Kurbelwellenlager sowie die Pleuellager. Die über eine offene Kardanwelle angetriebene Underslung-Hinterachse ist, wie bei Rover üblich, mit Schneckenantrieb ausgestattet. Das Fahrwerk verfügt über halbelliptische Federn und D.N. Stoßdämpfer. Mit einem Radstand von 3480 mm und einer Spurweite von 1422 mm war der 3½-Liter bei weitem das größte Auto, das Rover je gebaut hatte, und war, wie auch die Abbildung zeigt, mit einer geräumigen geschlossenen Weymann- Karosserie versehen und wiegt nur 1320 kg.
Die spärlichen Quellen geben an, dass nur drei Wagen gebaut wurden. Der eigentliche Grund, warum der 21hp nicht in Produktion ging, bleibt jedoch rätselhaft. Eine Theorie besagt, dass die öffentliche Reaktion auf der Olympia Show 1923 nur lauwarm war; eine andere Möglichkeit ist, dass Peter Poppe, als er als Chefingenieur zu Rover kam, sein eigenes Design für das neue große Auto des Unternehmens und nicht für das eines anderen verwenden wollte. So oder so, das 3½-Liter-Design scheint einen gewissen Einfluss auf die Modelle 14/45 hp und den nachfolgenden 16/50 hp gehabt zu haben.
"The Engineer" berichtet am 9. November 1923 über den ROVER Six: Die Rover Company, Limited, Coventry, stellt ein völlig neues Modell vor, nämlich einen Sechszylinderwagen, zusätzlich zu dem bekannten 12 hp Automobil - heute bekannt als 14 hp - und dem luftgekühlten 8 hp Modell. Das Hauptmerkmal des Sechszylinderwagens ist der Motor. Dieser hat eine Bohrung von 75 mm und einen Hub von 130 mm, nebeneinander angeordnete Ventile, eine geräuscharme, kettengetriebene Nockenwelle, einen abnehmbaren Zylinderkopf, einen Wasserumlauf mit Pumpe und Thermostat sowie eine Druckschmierung für alle fünf Kurbelwellenlager und die Pleuellager. Dieses Fahrzeug verfügt über ein Vierganggetriebe, das eine separate Einheit bildet, und eine in Öl laufende Doppelscheibenkupplung. Die Hinterachse ist gemäß der üblichen Praxis der Rover Company mit Schneckenantrieb ausgestattet. Das Fahrwerk verfügt über halbelliptische Federn, D.N. Stoßdämpfer, Vierradbremsen nach System Perrot und mit einer Weymann-Limousine beträgt das Gewicht des kompletten Wagens nur 1320 kg. |
Quellen | |
---|---|
Bericht aus The Engineer vom 9. November 1923 | |
Abbildung aus einem Artikel in MotorSport, November 1990 | |
Rover Enthusiast Magazine James Taylor November 2007 |
© 2021-2024 by ROVER - Passion / Michael-Peter Börsig