Rover 800 Mark I und Mark II

ROVER  800  und  Sterling

ROVER und Honda entwickeln gemeinsam

1986 - 1999

Die Abbildung zeigt einen ROVER 800 Mark I und einen ROVER 800 Mark II. Die Kühlermasken erinnern an den ROVER SD1 bzw. an den ROVER P5.

Vorgänger

Der ROVER SD1 gilt als
letzter 'echter' ROVER.

Nachfolger

Der Nachfolger kann den Oberklasse-Wagen nur teilweise ersetzen:
ROVER 'Seventy Five'.

Allgemeines zur Baureihe

Der ROVER "800" kommt 1986 als Nachfolger der Baureihe "SD1" auf den Markt. Er entstand in enger Zusammenarbeit mit Honda, die ihren Ableger "Legend" nennen. Intern lief die Entwicklung des Rover unter dem Code "XX", der Honda lief unter "HX". Beide rollen im ehemaligen Morris-Werk in Cowley vom Band.

In den USA bietet Rover über die Vertriebsfirma ARCONA, die einem amerikanischen Autohändler gehört und - außer den Fahrzeugen - mit Austin Rover nichts zu tun hat, die Wagen ausschließlich mit dem Honda-V6-Motor unter dem Markennamen "Sterling" an. Man verwendet hierfür auch ein eigenes Logo. Der Erfolg ist sehr bescheiden.

Zunächst gibt es den Wagen ausschließlich als viertürige Limousine. Die Basisversion "820" hat den 2,0-Liter-16-Ventil-Vierzylinder "M"-Motor von Rover, der aus der bekannten "O"-Motorenserie von British Leyland entwickelt wurde. Die Spitzenmodelle "825" sind mit dem von Honda konzipierten 2.5-Liter-Sechszylinder-V-Motor ausgestattet.

Zum Zeitpunkt der Vorstellung sind erst 1.000 Fahrzeuge produziert, alle in Silbermetallic. Damit können nicht alle 1.400 Händler beliefert werden. Die Produktion hinkt insgesamt sechs Monate hinter der Planung her, und jetzt frustriert man auch noch die potentiellen Kunden.

Die Fertigungsqualität ließ beim Produktionsstart zu wünschen übrig. Probleme mit der Elektrik, der Lackierung und Passerungenauigkeiten, vor allem bei den Zierleisten, belasteten den Ruf des Wagens, zumal man noch unter Korrosionsproblemen litt. Darüber tröstete auch die sehr luxuriöse Innenausstattung nicht hinweg. Beim "820" gibt es zudem Probleme mit der Einspritzanlage von Lucas, der "825" gilt als drehmomentschwach.

Eigenartigerweise kämpfte der "Sterling" in den USA mit einem schlechten Image, während der in Cowley vom gleichen Band laufende Honda - in den USA "Acura" genannt - im ersten Verkaufsjahr ganz oben auf der Zufriedenheitsskala landete (J.D.Powers Zufriedenheitsstudie). Doch dies ist weniger verwunderlich, da die für den amerikanischen Markt bestimmten Acura Legend nach höchsten Qualitätsstandards bei Honda in Japan gebaut wurden. Die in Cowley parallel zum Rover 800 produzierten Legend wurden ausschließlich für den europäischen Markt gebaut.

Ab 1988 kommt Hondas 2,7-Liter-V6 zu Einsatz, die Spitzenmodelle heißen jetzt "827". Die neue Maschine bügelt einige Schwachpunkte der 2,5-Liter-Maschine aus. Beim 2,7-Liter verläuft die Drehmomentkurve nun flacher, zudem steht mehr Leistung zur Verfügung.

Die gleichzeitig eingeführte Sparversion des "800", die man mit dem 8-Ventiler-Vierzylinder der "O"-Serie ausrüstete, verschwand schnell wieder vom Markt, da er keine adäquate Leistung brachte.

1990 folgt eine Version mit Dieselmotor. Es handelt sich um den 2,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 2.498 ccm, den man von VM Motori in Italien bezieht und der auch in einigen anderen Fahrzeugen zu finden ist.

Bereits in dieser Zeit entstehen Pläne für ein umfassendes Facelift, die "Projekt R17" genannt werden. Die Überarbeitung leidet unter der Tatsache, daß an der Fahrgastzelle und den Türen keine Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Dennoch gelingt es, ein völlig neu erscheinendes Fahrzeug auf die Beine zu stellen, das wir unter ROVER "800 Mark II" ausführlich beschreiben.


1986 - 1991 ROVER 800 Serie Mark I

Der gemeinsam mit Honda entwickelte ROVER 800 wirkt stilistisch streng. Seine Front soll an die Form des Vorgängers SD1 erinnern, läßt aber auch Anklänge an den AUSTIN-ROVER Montego erkennen. Ein insgesamt ser stilsicher gezeicheter Wagen.

Näheres zum [ ⇒ Rover 800 Mark I ]

1987 - 1991 ROVER Sterling - für Nordamerika

In den nordamerikanischen Staaten - USA und Kanada - wurde der Rover 800 unter dem Markennamen "Sterling" angeboten. Leider kam er in der US-amerikanischen Presse nicht gut an.

Näheres zu den [ ⇒ Rover 800 Sterling (USA) ]

1991 - 1999 ROVER 800 Serie Mark II

Die zweite Auflage der Baureihe ROVER 800 zeigt wesentlich rundere Formen. Die Front schließt mehr an die traditionellen Kühlerformen der Baureihen P4 und P5 an. Die Linien, insbesondere auch der fünftürigen Vitesse-Ausführungen, wirken gefällig und entsprechen dem Stil der Zeit, ohne konservative Käufer zu verprellen.

Näheres zu den [ ⇒ Rover 800 Serie Mark II ]

1992 - 1999 ROVER 800 Coupé

Die Linie mit verkürztem Dach steht dem Wagen ausgesprochen gut. Als üppig ausgestatteter Grand Tourisme kommt er äußerlich unaufdringlich und vergleichsweise dezent daher, mit seinen klaren Linien eine Freude für’s Auge des Betrachters.

Näheres zu dem [ ⇒ Rover 800 Coupé ]

ROVER 800 Sonderausführungen

Der ROVER 800 wird von verschiedenen Karosseriefirmen in verlängerten Versionen angeboten. Es sind unterschiedliche sechtürige Versionen und Umbauten in Leichenwagen bekannt.

Näheres zu den [ ⇒ Rover 800 Sonderausführungen ]

Interessant ist die
Entwicklungs-Geschichte
der Baureihe 800.
⇒ Gemeinsam mit Honda

ARCONA=
AUSTIN-ROVER Company of Northern America
ARCONA hatte, außer dem Namen, mit Austin Rover wenig zu tun. Die Firma gehörte Norman Braman, einem britischen Autohändler, der in den USA von Raymond Ketchledge vertreten wurde. Ketchledge arbeitete in den Büros von ARCONA in Miami, Florida, und nahm bis zum Februar 1987 etwa 135 Sterling-Händler unter Vertrag. Nach seiner ersten Prognose sollten 30.000 Wagen ausgeliefert werden.

Baujahre der Baureihe 800 im Überblick
Modell19861987198819891990199119921993199419951996199719981999
800 Mark IXXXXXX        
800 Mark II     XXXXXXXXX
800 MkII Coupés      XXXXXXXX

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