Konkurrenz für Jaguar? 

Ob man ihn nun "ROVER P6BS", "ROVER/ALVIS BS", ALVIS V-8" oder "LEYLAND EIGHT GE" nennen will - die Entwickler nannten ihn "P6BS", auf der New Yorker Automobil-Ausstellung stand er als "Leyland Eight GE" - er ist ein phantastischer Sportwagen, in dem zahlreiche geniale Ideen verwirklicht wurden. Es hätte nicht viel gefehlt und er wäre ohne Kenntnis der Öffentlichkeit in der Versenkung verschwunden.

Die Entwicklung begann, als Rover 1965 Alvis übernommen hatte. Daher ist zu vermuten, dass es eventuell ein Alvis geworden wäre - und kein Rover. Aber das ist Spekulation. Schließlich begannen Spen King und Gordon Bashford in ihrer freien Zeit, alle für das von King entwickelte Projekt tauglichen Teile zusammenzutragen. Im Einzelnen ist dies in den ⇒ Tests und Berichten dargelegt, so dass dies hier nicht erneut beschrieben werden muß. Da in der Design - Abteilung keine Kapazitäten verfügbar waren, mußten King und Bashford auch die Karosserie selbst entwerfen. Sie erinnert ein bißchen an den VW-Porsche 914, entspricht aber gänzlich Spen King's Pragmatismus der geraden Linien. Eines der am schwierigsten zu lösenden Probleme stellte die Abgasanlage dar. Es galt, möglichen Abgasrückschlag zu vermeiden und Abgasrohre in ausreichender Länge unterzubringen. Die Motorkühlung selbst erfolgte mit Ab- und Zuleitungen vom bzw. zum in der Wagenfront geneigt eingebauten Kühler mit einem unterstützenden Ventilator. Zur Belüstung des Motorraums und Kühlung der Abgasanlage wurden rechts und links schmale Schlitze in der Karosserie eingebaut, die recht unauffällig sind und den Gesamteindruck nicht stören. Die perfekte Rundumsicht fällt im Vergleich zu anderen Super-Sportwagen der Zeit angenehm auf. Und die wenigen Motorjournalisten, die in den Genuß einer Testfahrt kamen, zeigten sich von Konzept und Ausführung sehr angetan.

Während der Bauzeit fand die Zusammenarbeit mit Alvis ein Ende, dafür trat Leyland auf den Plan. Als "Leyland Eight GE" fand der Wagen seinen Weg zur Automobilausstellung in New York. Danach, sagt man, führen heftige Auseinandersetzungen mit Jaguar und deren Chef Sir William Lyons dazu, dass der gealterte Jaguar E-Type keinen Konkurrenten im eigenen Haus bekam.

Zwar nahm sich die Design-Abteilung des Wagens nochmals an und zeichnete mit dem ⇒ ROVER Projekt "P9" eine gefällige Karosserie, doch aus dieses Projekt mußte man letztlich unter "vergebliche Liebesmüh'" verbuchen.