Die Abbildung zeigt das Armaturenbrett des 'P4', Modelljahr 1953.
Vorgänger
Der "P3" war Rovers erste Nachkriegs-Entwicklung:
ROVER 'P3'.
Nachfolger
Nachfolger wird der 'Rover 2000' (P6), ebenfalls ein für Rover revolutionäres Fahrzeug:
ROVER 'P6'.
In einem Vorbericht zur Automobilausstellung im Londoner Earls Court schreibt Motor Sport in seinem Oktoberheft 1949 über die zu erwartenden Exponate:
Stand 152 wird ein besonderer Anziehungspunkt sein, weil der Rover - der seit langer Zeit als eines unserer besseren, hochwertigen Autos galt - in einer völlig neuen Form zu sehen sein wird. Der neueste Rover "75" ist eine geräumige Limousine im modernen Stil mit geschlossenem Kühler, in die Karosserie integrierten Kotflügeln sowie eingebaute Frontscheinwerfer. Er bietet mehr Platz für Fahrgäste bei niedrigerem Schwerpunkt, womit nebenbei eine bessere Sicht erreicht wird. Die "Alligator"-Motorhaube wird am Heck des Wagens vom Gepäckraum komplimentiert, so dass eine perfekt symmetrische Linie entsteht. Heizung und Belüftung wurden verbessert, und, um mit dem neuen Äußeren Schritt zu halten, erhielt der 2,1-Liter-Motor jetzt einen neuen Leichtmetallzylinderkopf mit eingegossenem Ansaugkrümmer, der von Doppelvergasern gespeist wird, während die unabhängige Vorderradaufhängung unter Verwendung von Schraubenfedern mit großem Durchmesser, gummigelagerte Radiusarme in Verbindung mit selbstschmierenden Buchsen und doppeltwirkenden Stoßdämpfern verbessert wurde. Das hervorragende Abschneiden eines privat vorbereiteten Rover-Einsitzers bei Rennen und Geschwindigkeitstests (Anmerkung: siehe ⇒ ROVER Racer) in diesem Jahr verleiht den Rover-Exponaten besonderes Interesse.
Und im November 1949 berichtet die ADAC - Motorwelt von der 'Earls Court Motor Show' in London. Über den neuen ROVER '75' berichtet sie:
Die zweite Sensation - wenn man so weit geht, von Sensationen zu sprechen - bei den Tourenwagen bildet hingegen der neue Rover 75, der immerhin schon mit 865 Pfund unter die teuereren zu rechnen ist. In äußerer Formgebung trägt er die modernen Charakteristika der Pontonform mit großem Kofferraum und niedriger Schwerpunktlage. Der Motor von 2,2 Liter weist eine besonders hohe Kompression auf, die dem Wagen mit 150 km/st eine erstaunliche Höchsgeschwindigkeit verleiht. Damit leitet dieser Wagen immerhin schon zu den Sportwagen hinüber, die auf der diesjährigen Ausstellung mit weitaus mehr neuen Modellen vertreten sind.
Beide Berichte wecken natürlich das Interesse an diesem neuen Wagen aus dem als konservativ geltenden Hause ROVER. Publikum und Presse diskutieren zunächst recht kontrovers, doch die Fachpresse zeigt sich schon bald begeistert. Eine kleine Revolution, die ROVER lange Jahre mit immer neuen Ausführungen am Leben hält. Ein Automobil also, mit dem man sich durchaus näher befassen sollte.
Die Entwicklungsgeschichte
Der ROVER 'P4' schockierte die konservativen Automobil-Kunden von ROVER. Zu modisch, zu amerikanisch - selbst die Fachpresse war verblüfft vom 'Mut' des Herstellers. Ironie der Geschichte: später galt der 'P4' als Inbegriff britischen Automobilbaus.
Lesen Sie die ⇒ Entwicklungsgeschichte des ROVER P4
21 gute Gründe für den Rover P4
In einer Broschüre faßte ROVER 21 gute Gründe für den Kauf eines P4 "75" zusammen. Da darin alle wichtigen Besonderheiten des Wagens aufgeführt werden, gibt sie einen nahezu vollständigen Überblick über technische Details und den Komfort des Modells - quasi ein "schnellkurs" über den ROVER 'P4'. Lesenswert.
Lesen Sie die ⇒ 21 Gründe für den Kauf eines ROVER P4
Die Abmessungen
Während der gesamten Bauzeit variierten die Abmessungen der Baureihe 'P4' nur geringfügig.
Mehr über die ⇒ Abmessungen des ROVER P4
Die Werbung
Für die Modelle der Baureihe P4 wurde in vielen Ländern geworben, galt er doch bald als Aushängeschild britischen Automobilbaus.
Übersicht über die ⇒ Werbung für den ROVER P4
Die Technik
Die Technik der Baureihe P4 wandelte sich im Laufe der Produktionszeit nur wenig, hat auch ihre Besonderheiten.
Einblick in die ⇒ Technik des ROVER P4
1949-55 P4 "75"
Der "75" wird 1949 anläßlich der Earls Court Autoschau dem Publikum vorgestellt. Die ungewohnte Form wird kontrovers diskutiert, weicht sie doch erheblich von der bisherigen konservativen ROVER - Linie ab. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "75" |
1953-59 P4 "60"
1953 stellt ROVER den "60" neben den "75". Mit einem 2-Liter-Vierzylinder-Motor ist er schwächer motorisiert, aber nahezu gleichwertig ausgestattet. Das Modell bleibt bis 1959 im Programm. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "60" |
1953-59 P4 "90"
Neben dem "60" bringt ROVER 1953 mit dem "90" ein neues Spitzenmodell heraus, das mit einem 2,5-Liter Sechszylinder glänzt. Damit steht eine breite Auswahl an leistungsfähigen Modellen bereit. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "90" |
1954-59 P4 "75/2"
Anläßlich der Automobilausstellung in London stellt ROVER einen überarbeiteten "75 Mk II" vor. Wichtigstes Merkmal ist der neue 2,2-Liter Sechszylinder-Motor mit geänderter Bohrung und kürzerem Hub. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "75/2" |
1956-59 P4 "105"
Mit neuem 2.6-Liter-Sechszylinder kommt der "105" in zwei Versionen: als "S" mit Handschaltung, als "R" mit von ROVER selbst entwickelter Automatik. Ab 1959 gibt es nur noch die Bezeichnung "105", die Automatik-Version entfällt. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "105" |
1959-62 P4 "80"
Der "80" löst den "75/2" ab. Sein 2.3-Liter Vierzylinder-Motor erlaubt eine Spitzengeschwindigkeit von über 80 Meilen/Stunde. Er ist der letzte Vierzylinder im Gewande des "P4". Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "80" |
1959-62 P4 "100"
Der "100" beerbt den "105", bekommt jedoch einen neuen 2.6-Liter Motor mit größerer Bohrung und kürzerem Hub. Ansonsten bleibt er ein echter "P4" mit allen guten Qualitäten. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "100" |
1963-64 P4 "95"
1963 bleibt der "P4" im Programm, da ROVER nicht sicher ist, wie der neue ROVER 2000 aufgenommen wird. Und eine gewisse Nachfrage ist auch noch da. Als Motor kommt der Sechzylinder des "100" zum Einsatz. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "95" |
1963-64 P4 "110"
Das letzte Spitzenmodell der Baureihe ist der "110", der mit dem auf mehr Leistung getrimmten Sechzylinder des "100" angeboten wird. Er bietet 13 Mehr-hp gegenüber dem "95" an. Nähere Informationen zum ⇒ Rover P4 "110" |
Cabriolets, Coupés, Umbauten
Ab 1950 entstehen verschiedene Cabrio- und Coupé - Prototypen, die alle, meist aus Kostengründen, verworfen werden. Später wird der "P4" gerne für Umbauten zu Pritschenwagen usw. verwendet - ein Reigen mehr oder weniger schöner Ergebnisse. Nähere Informationen zu ⇒ Rover P4 Cabrios, Coupés und Umbauten |
Gasturbinenwagen "T1"
1950 rollt der erste Gasturbinenwagen als "JET1" auf die Straße. In äußerlich überarbeiteter Form fährt er 1952 mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf einem neuen Autobahnstück in Belgien ein. Bricht ein neues automobiles Zeitalter an? Nähere Informationen zum ⇒ Rover Gasturbinenwagen "T1" |
Gasturbinenwagen "T2"
Mit einem riesigen "Kamin" wird 1954 ein P4 Saloon mit Gasturbine im Heck gezeigt - der "T2A". Man wollte zeigen, dass ein "normaler" Wagen mit neuem Antrieb möglich ist. Nähere Informationen zum ⇒ Rover Gasturbinenwagen "T2" |
Baujahre im Überblick | ||||||||||||||||
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Modell | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 |
P4 75 | X | X | X | X | X | X | X | |||||||||
P4 60 | X | X | X | X | X | X | X | |||||||||
P4 90 | X | X | X | X | X | X | X | |||||||||
P4 75/2 | X | X | X | X | X | X | ||||||||||
P4 105 S | X | X | X | |||||||||||||
P4 105 R | X | X | X | |||||||||||||
P4 105 | X | |||||||||||||||
P4 80 | X | X | X | X | ||||||||||||
P4 100 | X | X | X | X | ||||||||||||
P4 95 | X | X | ||||||||||||||
P4 110 | X | X | ||||||||||||||
A l l e A n g a b e n o h n e G e w ä h r |
Stückzahlen im Überblick | |||||||||||
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Jahre | 75 | 60 | 90 | 75/2 | 105 S | 105 R | 80 | 100 | 95 | 110 | Gesamt |
1949/50 | 3.563 | 3.563 | |||||||||
1950/51 | 8.821 | 8.821 | |||||||||
1951/52 | 8.090 | 8.090 | |||||||||
1952/53 | 9.224 | 9.224 | |||||||||
1953/54 | 1.997 | 4.037 | 5.957 | 11.991 | |||||||
1954/55 | 1.488 | 3.220 | 8.728 | 13.436 | |||||||
1955/56 | 1.807 | 3.178 | 8.870 | 14.855 | |||||||
1956/57 | 823 | 1.087 | 3.299 | 1.889 | 1.504 | 8.607 | |||||
1957/58 | 1.498 | 1.418 | 4.167 | 1.610 | 3.667 | 12.360 | |||||
1958/59 | 1.643 | 1.039 | 3.870 | 2.030 | 8.582 | ||||||
1959/60 | 2.797 | 6.873 | 9.670 | ||||||||
1960/61 | 2.483 | 5.878 | 8.361 | ||||||||
1961/62 | 620 | 3.870 | 3 | 4.493 | |||||||
1962/63 | 2.387 | 2.802 | 5.189 | ||||||||
1963/64 | 1.290 | 1.810 | 3.100 | ||||||||
Summen | 29.698 | 9.261 | 13.979 | 35.891 | 3.499 | 7.921 | 5.900 | 16.621 | 3.680 | 4.612 | 130.342 |
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