1907 Rover 16/20hp Radiator

ROVER 16/20hp

Der erfolgreiche 'Tourist-Trophy' - Gewinner

1905 - 1910

Ein Blick auf den Radiator des ROVER 16/20hp, Modelljahr 1907.

 

Der Rover 16/20 hp ist Rovers erstes Vierzylinder-Modell. Er wird im Sommer 1905 zeitgleich mit dem Rover 6 hp vorgestellt. Sein Fahrgestell ist eine verlängerte Version dessen des 6 hp, weicht aber bei der Vorderachskonstruktion und Aufhängung von letzterem ab, da eine Querblattfeder verwendet wird. Der Radstand von 108 in (2740 mm) ist recht groß; einige Quellen geben an, dass anfänglich auch eine Version mit einem Radstand von 99 in (2515 mm) angeboten worden sei. Dies konnten wir nicht verifizieren.

Der Wagen ist doppelt so teuer wie der Rover 8 hp und kostet als Standard-Modell mit Holzspeichenrädern (Artillerie-Räder) £400, als Modell mit verstärkter Federung für Indien und die Kolonien £450. Der Wagen wird auch als Fahrgestell angeboten, der Preis hierfür ist uns nicht bekannt.

Als Karosserie bietet Rover standardmäßig den „Roi-des-Belges“ - Typ an. Im Prospekt 1907 erklärt Rover, gegen Aufpreis jeden Karosseriewunsch des Käufers zu erfüllen. Gleiches gilt für Lackierung und Polster. Als Standard-Außenfarben bietet Rover sowohl eine Zwei-Farben-Lackierung in zwei Grüntönen („Rover Green“) als auch eine Einfarben-Lackierung in „Rover Red“ an, weist aber darauf hin, dass Sonderlackierungen je nach Lacktyp sehr teuer werden können. Für die Polsterung werden „nahezu alle Farben“ angeboten.

Motor, Kupplung und Getriebe stecken in einem Aluminium-Gehäuse, daher die lange Motorhaube. Die Kühlermaske der frühen Wagen bis 1907 entspricht derjenigen der kleineren Modelle. Am Siegerwagen der Tourist Trophy im Mai 1907 taucht erstmals die herzförmige Verkleidung auf, die später zum Markenzeichen für Rover wird. Der von Cheftester Ernest Courtis zum Erfolg geführte Wagen ist abweichend mit Speichenrädern, Viergang-Getriebe und Doppelzündung ausgestattet. Der Wagen wird als 20 hp gemeldet. Im Juni 1907, nach der Tourist Trophy, wird der Motor durch größere Bohrung vergrößert und vom RAC jetzt als 20 hp eingestuft.

Das Serienmodell glänzt ebenfalls mit außergewöhnlichen Lösungen. So wird wieder die Motorbremse als Hauptbremse angepriesen, während per Fußpedal die Hinterradbremsen aktiviert werden können. Quasi als Notbremse kann per Handhebel - außen an der Karosserie - eine Bandbremse aktiviert werden, die auf eine Trommel an der Kardanwelle wirkt. Alle Bedienelemente - Getriebeschaltung, Zündung - sind an der Lenksäulenverkleidung angebracht.

Ab 1908 wird ein ‚TT‘ - Sondermodell mit der Ausstattung des Siegerwagens (Drahtspeichenräder, Viergang-Getriebe, Doppelzündung) für £450 angeboten. Dazu kommt neu eine Ausführung mit Landaulet-Karosserie, Radstand 120 in (3084 mm), angeboten. Hierüber liegen keine Erkenntnisse vor.

Schon in seinem Prospekt für die Saison 1907 kann Rover auf einige Erfolge des 16/20 hp bei den beliebten „Trials“ (Vergleichsfahrten) und „Hill Climbs“ (Bergprüfungen) hinweisen.

London - EdinburghZwei Erste Plätze und Goldmedaillen
Bergprüfung, Snake Hill, GlossopErster Platz
Saltburn GeschwindigkeitstestsZwei Meistertitel und zwei Goldmedaillen
Kettlery BergprüfungSchnellste Zeit
Blackpool Rennserie - £450 Chassis KategorieZweiter, Sieg über mehrere Fahrzeuge der Tourist Trophy

Für den 16/20 hp sind weder Fahrgestellnummern noch Produktionszahlen verfügbar. Man schätzt, dass pro Produktionsjahr zwischen 40 und 50 Wagen gebaut wurden, insgesamt rund 200 bis 250.
Die Preisentwicklung ist stabil, das „Red Book“ meldet für den Zeitraum 1908 - 1910 gleichbleibend £450 für den Komplettwagen.

Katalog 19071907 Rover Cars - Aut Optimum Aut Nihil - Das Beste oder Nichts.
The Rover Co., Ltd., Meteor Works, Coventry
Enthält auch die Rover 6 hp und 8 hp
REM March 2007 Rover Enthusiast Magazine
März 2007
REM March 20071908-1914 Motor Car Red Book
1910 Rover Brochure 1910 Rover Brochure
6hp - 8hp- 12hp - 15hp - 20hp
 

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